"Beide" schreiben...
Ich (Er) habe jetzt extra darauf gewartet, dass wir auf diesen Beitrag gemeinsam antworten können, denn natürlich gehört auch das mit zu der Fragestellung. Ich schreibe es jetzt einfach aus meiner Sicht...Wir haben ganz am Anfang noch normalen und guten Sex miteinander gehabt. Sowohl in Phasen ohne Dates, als auch direkt im Anschluss an ein Date. Dies reduzierte sich mit der Zeit immer mehr. Sex nach den Dates fiel irgendwann raus, und die Zeiträume wurden immer länger, bis Sex mit Penetration irgendwann mehr oder minder alleine zu demütigenden Zwecken Bestandteil war und ja bis heute noch ist. Soll heißen, dass ein Eindringen mit so viel Stimulation im Vorfeld stattfindet, dass maximal 1-2 Stöße möglich sind.
Sowas gab es dann mal mehrfach die Woche, aber auch mal Monate gar nicht.
Hauptsächlich bis fast ausschließlich verhielt bzw. verhält es sich in den Phasen ohne Dates so, dass sie mich hier und da stimuliert und mehrfach bis kurz einen Orgasmus bringt, ein wenig bläst usw. Mein "Anteil" an ihrer Sexualität wurde gering gehalten und in der Regel auf das Lecken oder die Finger/Vibrator beschränkt. Der Oralverkehr ist etwas, was ihr mehr als gut gefällt, aber auf Dauer den richtigen Sex einfach nicht ersetzen.
Dies ist der Stand nach rund 5 Jahren gemeinsamer Entwicklung, die seit über 3 Jahren durch das einbinden anderer Ergänzt wurde/wird.
Das "Umdrehen" soll ja auch nicht heißen, dass wir keine Dates mehr wahrnehmen und genießen wollen, sondern lediglich, dass wir unsere Positionenverteilung im sexuellen Bereich verändern wollen um die Phasen ohne Dates ohne Frust wieder gemeinsam auf andere und erfüllendere Art genießen können.
*******1976:
"Wie gestaltet man seine (sexuelle) Beziehung, wenn das reizvolle Rollenkonstrukt nicht mehr umzusetzten ist.
Wie kann man jetzt, mit Blick auf die gemachten und erfüllenden Erfahrungen, Befriedigung erlangen?
Wie kann man jetzt, mit Blick auf die gemachten und erfüllenden Erfahrungen, Befriedigung erlangen?
Eine gute Frage, die wir ehrlich gesagt nicht (hoffentlich nur noch nicht) beantworten können. Die Positionen sind derzeit natürlich irgendwo gegeben. Sie sind da. Das was man viele Jahre gemeinsam verfolgt und ausgebaut hat, verschwindet nicht, weil man sagt, dass man es anders machen möchte. Wir wissen allerdings, dass wir auch sehr guten Sex miteinander haben können. Hatten wir, zwar selten, aber wir kennen es. Die Situationen mussten passen. Ich musste aus der devoten Position "ausbrechen" und sie gleichzeitig ihre Position ebenso verlassen können. Das erlebte, gesehene und angestrebte/gewünschte außen vor lassen und einfach den Partner genießen. Bevor wir mit allem angefangen sind war unser Sex ja auch gut und erfüllend. Der Beginn lag nicht darin ein Defizit ausgleichen zu müssen sondern im Spaß und der Neugier auszuprobieren und Grenzen auszutesten. Dies haben wir dann immer weiter gemacht.
Wir wissen nicht ob wir es hinbekommen wie wir es uns vorstellen und zurechtgelegt haben. Wir waren nicht von heute auf morgen an dem Punkt an dem wir jetzt sind und werden ganz sicher nicht in einer solchen Zeitspanne wieder am Anfangspunkt ankommen (wo wir auch gar nicht hin wollen).
*******1976:
Man steht schließlich nicht nur auf schwarze Wäsche. Es geht mitunter um wesentlich mehr. Das was man kennengelernt hat, geht unter Umständen einfach sehr tief und lässt sich nicht einfach gegen etwas anderes eintauschen.
Das ist alles lediglich Theorie, da man erst sehen muss wie es sich entwickeln wird, aber wir wollen nichts eintauschen. Mit jedem Lover haben wir von Anfang an in der Form gesprochen, dass wir keine Ahnung haben ob wir ewig in dieser Form leben können und wollen, dass es auch gut sein kann, dass normale Dreier größeren Anteil bekommen werden, dass wir uns auch auf Augenhöhe bewegen werden unter Umständen usw..
Keinem Lover werden wir nun sagen, dass es keine Dates mehr geben wird. Auch werden sie mitunter für den Kick vielleicht noch zum Teil mit Käfig stattfinden... Jedoch werden wir daran arbeiten unser Verhältnis untereinander zu verändern. Vielleicht dann auch Paartreffen anstreben, die für mich derzeit eigentlich keinen Reiz ausüben. Es geht uns ja nicht darum jetzt wieder monogam leben zu wollen, sondern darum unsere derzeit sehr unterschiedlichen Ebenen im sexuellen Bereich langsam wieder zusammenzuführen. Wie schon mehrfach erwähnt. Das wird sicher kein einfacher Weg und wir wissen auch nicht ob bzw. bis wo uns das gelingt, aber wir haben gemeinsam so viel geschafft, dass wir beide da guter Dinge sind mit entsprechender Geduld.
*******1976:
...und wie wirkt sich das auf den Einzelnen und auf die Beziehung aus.
Das ist dann die entscheidende Frage. Wir haben bei allem was wir gemacht haben darauf geachtet und durch viele Gespräche abgesichert, dass nichts passiert was jedem einzeln oder der Beziehung zu gefährlich werden könnte. Wir sind beide ganz bewusst mit möglichen Folgen schon im Vorfeld umgegangen und haben auch mit einbezogen, dass der Weg den wir nun gehen möchten vielleicht nicht oder nur teilweise funktioniert.
Die Beziehung selber ist gefestigt und stabil, Probleme werden gemeinsam gelöst und angegangen, ob nun im Alltag oder solche, die durch das Ausleben einer Fantasie vielleicht hausgemacht sind (so wie es sich dann jetzt mit unserer gemeinsamen Sexualität verhält).
Dies ist auch unsere "Erklärung" dafür, dass wir in diesem Thread nicht nach Ratschlägen und Tipps "suchen", sondern einfach nur Erfahrungen und Handlungsweisen von anderen Paaren in ähnlichen Situationen erfragt haben. Wir sind einfach der Meinung, dass wir eine starke Basis haben und offen sowie konstruktiv genug damit umgehen um Lösungen zu finden, ohne dies überheblich zu meinen.
LG NeueReize