Erwischt...
Das Problem ist, erwischt werden kann man irgendwie von den eigenen Kindern immer auf irgend eine Art. Das betrifft nicht nur das Cuckolding, sondern jeder Art von Sex, vor allem jede Art von "exklusiveren Praktiken".
Beispiele von uns oder von Freunden:
Die Tochter sucht in der Handtasche der Mutter nach einem Haustürschlüssel und findet dort blöderweise nicht nur ein paar Kondome, sondern auch ein Feuerzeug mit dem Aufdruck "Burg Ibiza, Swingerclub" (Freunde von uns).
Durch irgend einen blöden Zufall fällt eine CD mit Bildern, die absichtlich nicht auf dem Labtop waren, und die eigentlich lange Zeit gut unter Verschluss war, auf den Teppichboden und der 17 Jährige Sohn denkt, es sei eine seiner Daten-CDs... Darf nicht passieren, kann aber (Freunde von uns).
Die Cuckold-Beziehung wird extra nicht zu Hause ausgelebt. Die Hotwife trifft sich mit ihrem Lover 80km vom Wohnort entfernt, geht dort händchenhaltend und kuschelnd durch die Straßen, nicht im entferntesten ahnend, dass sie dort von der 17-jährigen Tochter aus einem Café heraus beobachtet wird (ist uns passiert
).
Ein junges Paar geht das erste Mal in einen Swingerclub, ist volljährig, er 25, sie 19. Und die beiden Treffen ihre Eltern dort und entdecken sie auch nicht an der Bar sondern beim Rundgang bei einem Gangbang (keine Freunde von uns und auch nicht wir, aber ich habe es bei einem Clubbesuch mit bekommen und das war ziemlich übel, was daraus resultierte).
Oder: man ist hier angemeldet, hat nicht mal ein Gesichtsbild drinnen und wird dennoch von den eigenen Kindern erkannt. In einem Beispiel von Freunden war das so, dass der 18-jährige Freund der 16-jährigen Tochter in einem Forum angemeldet war und die beiden sich mit seinem Profil mal umgesehen haben, und da waren dann eben auf den Fotos Details der Wohnungseinrichtung wieder zu erkennen.
Es gibt grundsätzlich ZWEI Probleme:
1. Wenn die Kinder minderjährig sind (und ich rede hier nicht von einem Alter von 17 Jahre und 10 Monate), kann die Entwicklung der Sexualität erheblich darunter leiden und/oder gestört werden, dieser Schaden ist dann u.U. wirklich dramatisch.
2. Was das Thema "Respekt" (und auch Gesichtsverlust und Glaubwürdigkeit) angeht, kann es auch dann Probleme geben, wenn die Kinder längst volljährig sind.
Ich gehe damit folgendermaßen um:
1. Ich bin schon im Vorfeld offen. Ich erzähle unseren Kindern keinesfalls Details, die unsere Sexualität betreffen. Aber wenn ich gefragt werde oder es sich ergibt, stehe ich zu meinen WERTEVORSTELLUNGEN. Ich mache keinen auf Moralapostel, sondern vermittle dieses: "Du (und jeder andere) hat das Recht glücklich zu leben, dazu gehört auch, in der Sexualität alles zu tun, was er möchte und was niemandem anderen (und sich selbst) absehbar schaden kann.
Jeder Mensch hat die Pflicht, Rücksicht zu nehmen, aber ebenso das Recht und die Pflicht auf Selbstverwirklichung und es steht niemandem anderen zu, über intime Dinge anderer Menschen zu urteilen."
2. Wenn es zu einem "Unfall" kommt: Nicht lügen, nicht mogeln. Ich bleibe ehrlich. Aber ich vermeide auch Details zu nennen, die für mich und die Kinder gleichermaßen entwürdigend sind, weil sie nicht in die Eltern-Kind Beziehung gehören. Am Beispiel meiner Tochter, die den Lover mit ihrer Mutter zusammen sah, wurde ich angesprochen:
Ich habe ihr erklärt, dass meine Frau das nicht hinter meinem Rücken macht. Ich habe ihr gesagt, dass wir uns lieben und das da nichts dazwischen kommt. Ich habe ihr erklärt, dass man nach vielen Jahren Ehe Dinge anders sieht, und dass wir Freiräume brauchen, und auch mal Abwechslung, um glücklich zu werden, und dass die Basis von allem, was da passiert tiefe Liebe und Vertrauen zwischen mir und der Mama sind. Niemals hätte ich ihr Details der Beziehung zwischen meiner Frau und dem Lover geschildert oder erzählt, dass mich das geil macht. Weil diese Geilheit nichts ist, was ich von meinen Eltern hätte wissen wollen, und auch in der Frage des Kindes an die Eltern keine Rolle spielt, erst Recht nicht, wenn diese Frage nicht vom Kind direkt gestellt wird.
Fragen weiche ich nicht aus, und ich stehe zu mir. Aber ich gehe niemals in sexuelle Details.
Das ist meine persönliche Meinung zu diesem Thema.
Inzwischen sind alle meiner Kinder über 25. Da sie sich auch untereinander sehr gut verstehen, wissen inzwischen alle Bescheid. Wenn wir heute zusammen sitzen, gibt es hin und wieder mal lachend frecht Bemerkungen, die wir dann ebenso humorvoll kontern (zum Beispiel wenn mein Sohn am sonntäglichen Kaffeetisch einen unanständigen Witz erzählt, den eine Tochter nicht kapiert der Hinweis: "Lass dir das mal vom Papa erklären, der kennt sich ja auch gut mit allem aus..."). – Für mich ist das ein Zeichen dafür, dass bei meinen Kindern kein Schaden entstanden ist.